Baumwolle: Die Naturfaser für die Hängematte
Baumwolle hat eine sehr lange Geschichte als Kulturpflanze. Und sie wurde von gleich vier verschiedenen Völkern, wahrscheinlich unabhängig voneinander, kultiviert. Und zwar von zwei Völkern in Amerika, einem in Asien und einem in Afrika. Die Baumwolle ist eine Pflanzengattung in der Familie der Malvengewächse. Es gibt zahlreiche Arten, die Schätzungen sprechen von mindestens 20, bis zu 51 Arten. Die Baumwollfaser selbst ist eine Naturfaser, sie wird aus den Samenhaaren der Baumwollpflanze gewonnen. Die Baumwollpflanze ist übrigens, trotz des Worts "Baum" in der Bezeichnung, kein Baum, sondern ein Strauch. Die internationale Bezeichnung "Cotton" leitet sich aus dem spanisch-arabischen Dialektwort "qutn" ab.

Die ältesten Belege für die Kultivierung und die Verwendung von Baumwolle kommen aus Indien, wo Baumwollsaaten und -fasern aus der Zeit um 6000 v. Chr. gefunden wurden. In Ägypten wurde Baumwolle in Gräbern aus der Zeit von 1550 bis 1070 v. Chr. entdeckt. In Südamerika finden sich Baumwolltextilien aus der Zeit ab dem 3. vorchristlichen Jahrtausend. Im klassischen Altertum wurde Baumwolle von den Griechen und Römern hoch geschätzt, Alexander der Große hatte das Material aus Indien mitgebracht.
In Spanien, Sizilien und Kalabrien gab es seit dem 8. Jahrhundert Baumwollanbau, eine Baumwollindustrie entstand in Europa ab dem 14./15. Jahrhundert.

Um 1600 war die Naturfaser wegen des hohen Arbeitseinsatzes bei der Produktion ein Luxusgut. Besonders aufwändig war das Entfernen der (giftigen) Samenkapseln und das Kardätschen der im Vergleich zur Wolle sehr kurzen Fasern. Zur Herstellung eines knappen halben Kilos Baumwollfäden waren 13 Arbeitstage nötig.
Der große Aufschwung der Baumwollindustrie begann Ende des 18. Jahrhunderts bzw. Anfang des 19. Jahrhunderts mit der Industriellen Revolution, die Baumwolle verdrängte Fasern wie Leinen und Hanf. Mit der Erfindung der Spinning Jenny im Jahre 1764 begann die kostengünstige Massenproduktion von Textilien.

Baumwolle und die Hängematte
Baumwolle hat verschieden positive Eigenschaften, die sie für die Produktion von Hängematten prädestinieren:
- Baumwolle ist sehr hautfreundlich. Sie kratzt nicht
- Baumwolle hat ein sehr geringes Allergiepotential
- Baumwolle ist nicht wasserlöslich, in nassem Zustand ist sie sogar reißfester als in trockenem
- Baumwolle ist sehr dehnfähig
- Baumwolle ist widerstandsfähig gegen Motten und andere Insekten
- Baumwolle ist auch bei starker Benutzung und häufiger Reinigung besonders langlebig
- Baumwolle kann gekocht und damit sterilisiert werden
- Baumwolle hat einen Anteil von 75 Prozent bei der weltweiten Produktion von Naturfasern.
- Biobaumwolle hat eine günstigere Ökobilanz als normale Baumwolle









