Arten von Biwaksäcken

Bergsteiger im Winter
Ein Wetterumschwung in den Bergen kann zu einem Notfall werden

Es gibt viele verschiedene Arten von Biwaksäcken und dabei große Qualitätsunterschiede. Es gibt Ausführungen für eine oder auch für zwei Personen. Manche Biwak-säcke haben innen eine Aluminiumbeschichtung und reflektieren den Großteil der Körperwärme. Einige Modelle umhüllen das Gesicht mit einem luftdurchlässigen Gewebe. So kann man atmen ist aber dennoch vor Regen und Stechmücken geschützt.
Der einfache Biwaksack besteht aus wasserdichtem Kunststoff (meist Polyurethan/PU) und ist ein winddichter, wasserdichter Sack. Dieser wird zum Schutz vor Nässe, Schmutz und Auskühlung über den Schlafsack gezogen. Aber schon ein einfacher Kunststoffsack schützt diesen vor Abnutzung, Funkenflug vom Lagerfeuer und Feuchtigkeit.
Diese einfachen Biwaksäcke sind leicht und preiswert, haben aber einen Nachteil: nach mehreren Stunden bildet sich an ihrer Innenseite Kondenswasser, wodurch der darunterliegende Schlafsack feucht wird. Je niedriger die Außentemperatur, desto mehr Feuchtigkeit bildet sich an der Innenseite. PU-beschichtete Biwaksäcke sind deshalb für das Schlafen im Freien bei niedrigen Temperaturen nicht geeignet. Möchte man seinen Schlafsack mehrere Nächte hintereinander verwendet, so muss zu jeder Jahreszeit die Möglichkeit bestehen, diesen tagsüber zu lüften und zu trocknen.
Da Biwaksäcke eine Wind- und Wasserbarriere darstellen, können sie den Isolationseffekt um bis zu 15° steigern. Bleibt die Feuchtigkeit im Inneren allerdings bestehen, wird die Isolationsfähigkeit des Biwaksackes dauerhaft abnehmen. Dies trifft vor allem auf Daunenschlafsäcke zu.

Bei aufwendiger verarbeiteten Biwaksäcken besteht die Oberseite aus einer dampfdurchlässigen Membran (z. B. Gore-Tex etc.) oder einem Laminat (z. B. Sympatex, Hyvent etc.). Dieses spezielle Material läßt einen Teil der durch Kondenswasser entstandenen Feuchtigkeit dampfförmig aus dem Inneren nach außen entweichen. Gleichzeitig kann dabei aber keine Nässe von außen nach innen eindringen.

Der Biwaksack für den Notfall

Der Biwaksack wird vorwiegend beim Bergsteigen, Klettern oder bei Skitouren benutzt.  Bei diesen Sportarten gehört ein Biwaksack zur Notfallausrüstung. Er braucht nicht viel Platz im Rucksack und hat wenig Gewicht. Bei unerwarteten Zwischenfällen kann ein Biwaksack eine Notsituation erheblich verbessern. Wird eine Übernachtung im Freien notwendig oder eine Bergung notwendig, so schützt der Kunststoffsack zumindest vor Nässe und Unterkühlung.

Das Biwakzelt

Das sogenannte Biwakzelt  ist eine Sonderform des Biwaksackes. Hier wird mithilfe eines kleinen zeltartigen Aufbaus über dem Kopf auch das Gesicht vor Regen und Wind geschützt. Der einzige Nachteil des Biwakzeltes im Vergleich zum Biwaksack ist das höhere Packmass und das etwas höhere Gewicht.

Regen- und Kälteschutz, Vorteile einer Hängematte

Als Regen- und Kälteschutz erfüllt ein Biwaksack nur bedingt seinen Zweck. Hier bietet das Schlafen in der Hängematte deutlich mehr Möglichkeiten und auch der Liegekomfort ist ein ganz anderer. Muss man jedoch unerwartet im Freien übernachten, ist ein Biwaksack ein nützlicher Ausrüstungsgegenstand. Ein Wetterumbruch in den Bergen oder ein Unfall kann eine ungeplante Übernachtung unter freiem Himmel erfordern. Der Biwaksack hilft, dass der Schlafsack trotz feuchtem Boden oder Schnee trocken und sauber bleibt. Bei Regen, Kälte oder hartem unebenen Untergrund ist ein Biwaksack allerdings nicht komfortabel.

Regenschutz

Als Regenschutz empfehlen wir ein Regendach mitzunehmen. Ein superleichtes Tarp ist klein und kompakt und wiegt kaum etwas. So ist man der Witterung nicht schutzlos ausgeliefert und kann sogar Gepäck und Schuhe unterstellen.

Kälteschutz

Auch den Kälteschutz erfüllt ein Biwaksack nur bedingt. Beim Schlafen in einer Hängematte kann man ein Underblanket zur Wärmeisolierung benutzen. Der Luftpolster zwischen Hängematte und Underquilt bietet einen weit höheren Isolationseffekt als ein warmer Schlafsack. Grund dafür ist, dass dieser durch das Körpergewicht zusammengedrückt wird. Auch tangiert ein unebener Boden mit Wurzeln und Steinen den Hängemattenschläfer nicht.

Einschränkungen

Natürlich müssen für die Befestigung einer Hängematte geeignete Bäume vorhanden sein. Es gibt auch wasserdichte Hängematten, welche am Boden mit Heringen wie ein Zelt festgemacht werden, zB. die DD Travel Bivi. Diese und viele andere outdoor Hängematten haben außerdem ein fixes Moskitonetzes dabei.

Außerdem muss man sich im Klaren sein, dass man in einem Biwaksack sehr in seiner Bewegungsfreiheit eingeschränkt ist. Er ist nichts für Leute mit Platzangst. Das Hinein- und Hinauskommen ist schwierig und der Regenschutz für Mensch und Ausrüstung ist kaum gegeben.

4 Jahreszeiten Camping mit der Hängematte

Mit Hängematte, Regendach, Underquilt und Moskitonetz ist man gegen alle Widrigkeiten der Natur geschützt.  Dank doeser umfangreichen Ausrüstung kann man quasi in jedem Klima, bei jedem Wetter im Freien übernachten. 4 Jahreszeiten Camping unter den Sternen ist möglich. Mit wenig Gewicht und kleinem Gepäck ist alles im Rucksack verstaubar. Hat man allerdings nicht vor, im Freien zu übernachten, empfiehlt sich jedenfalls der Biwaksack für den Notfall.