Die Geschichte der Hängematte
Die Frage, wer die Hängematte eigentlich erfunden hat, lässt sich nicht wirklich beantworten. Vermutlich sind verschiedene Kulturen zu verschiedenen Zeiten auf die Idee gekommen, eine Stoffbahn oder ein Netz zwischen zwei erhöhten Punkten zu befestigen, um darin zu ruhen oder zu schlafen. Die Vorteile liegen klar auf der Hand: Auf dem Boden ist es oft schmutzig, zudem kreucht und krabbelt da allerlei Getier.
Der Name
Was die Bezeichnung für die Hängematte betrifft, ist die Geschichte der Herkunft dafür relativ klar. Christoph Kolumbus entdeckte nicht nur Amerika, sondern auch den Namen für die Hängematte. Die Taíno, ein indigenes Volk auf Haiti, dem Columbus begegnete, nannten die Netze, in denen sie schliefen "hamáka". Folglich berichtete Kolumbus 3. November 1492 im Bordbuch seines Schiffs Santa Maria von den "Hamacas" der Taíno. Das Schiff selbst erlitt übrigens kurz später, im Dezember 1492, Schiffbruch vor der Küste Hispaniolas.

1529 erscheint das Wort Hamaco erstmals in der deutschen Sprache. Im Laufe der Zeit verwandelte es sich dann hin zum Wort "Hängematte", weil es ähnlich klingt und den Gegenstand dazu auch noch treffend beschreibt.
Frühe Erwähnung
In Europa wird die Erfindung der Hängematte dem griechischen Feldherrn Akibiades († 404 v. Chr.) zugeschrieben. Der soll sein Bett an Bord seiner Galeere aus Gründen der Bequemlichkeit, oder vielleicht, weil er an Seekrankheit litt, an Seilen aufgehängt haben. Später, im 11. Jahrhundert, taucht eine Hängematte im Hexateuch auf, einer Übertragung der fünf Bücher Mose und des Buches Josua in die altenglische Sprache. Auf einer der 394 in dieser Handschrift gezeigten Miniaturen ist der biblische Joseph dargestellt, der in einer auf einem Streitwagen montierten Hängematte sitzt, wohl ein Vorläufer des Wohnwagens.

Um das Jahr 1330 tritt die Hängematte erneut in biblischem Zusammenhang auf die Bildfläche. Und zwar in einer Illustration im englischen Lutrell-Psalter, einem illustriertem Skript, das von Sir Geoffrey Luttrell († 1345) in Auftrag gegeben wurde. Hier besteht die Hängematte erstmals aus Segeltuch, die Art Befestigung ist teilweise auch heute noch gebräuchlich.

Im Jahr 1597 schafft die Hängematte endgültig ihren Siegeszug als Schlafstatt auf Schiffen, in diesem Fall auf Schiffen der Royal Navy. Die britische Kriegsmarine stattet ihre Schiffe teilweise mit Hängematten aus.
"One small step"
Der Vorteil der Hängematten lag klar auf der Hand: Sie waren in den beengten Verhältnissen auf den Schiffen platzsparend, zudem war die Wahrscheinlichkeit, bei schwerem Seegang aus der Hängematte zu fallen, gering.
Im Jahr 1969 machte die Hängematte dann den nächsten Schritt: Ins Weltall.

Neil Armstrong and Buzz Aldrin, die Astronauten der Apollo 11-Mission, die als erste Menschen den Mond betraten, verbrachten ihre Erholungspausen im Mondlandemodul in Hängematten. Auch bei den folgenden Mond-Missionen wurden Hängematten in den Landemodulen verwendet.