Hängematten-Campen im Winter? Klar!
Zugegeben: Hängematten-Camping ist nicht das erste, das einem zum Thema Winter einfällt. Und doch: Die Hängematte muss nicht eingewintert werden. Sie wird einfach um ein paar Ausrüstungsgegenstände ergänzt. So rückt das Abenteuer "Hängematte im Winter" in den Bereich des machbaren. Hier ein paar Tipps dazu.

Der richtige Platz
Sucht man im Sommer einen eher luftigen Platz mit einer kühlen Brise, um die Hängematte aufzuhängen, verhält es sich im Winter genau umgekehrt. Am angenehmsten lässt es sich windgeschützt campen. Also hängt man die Hängematte in einer Senke, an der windabgewandten Seite eines Felsens oder eines Nadelgebüschs auf.

Die richtige Kleidung
Hier ist Funktionskleidung, am besten in mehreren Schichten, die Garderobe der Wahl. Gegen den "Windchill" winddichte Jacken und Hosen, gegen Feuchtigkeit wasserdichte aber atmungsaktive Kleidung. Dazu Thermo-Unterwäsche und alles andere, was findige Outdoorfans sonst noch entwickelt haben. Nimmt man die Kleidung, die man tagsüber tragen will, mit in den Schlafsack, erspart einem das kühle Momente am Morgen. Übrigens: Eventuell vorhandenen Schnee unbedingt aus der Hängematte entfernen, bevor man sich hineinlegt! Sonst gibt es ein feuchtes Erwachen.

Nicht ohne Tarp
Ein Tarp hält nicht nur Feuchtigkeit von oben in Form von Regen oder Schnee ab. Es schützt - richtig aufgebaut - auch vor Wind. In unserem Blog gibt es Anleitungen für die vielen Aufbaumöglichkeiten von rechteckigen und quadratischen Tarps. Einen zusätzlichen Mehrwert haben Thermo-Tarps. Sie sind auf einer Seite mit einer isolierenden Folie beschichtet, die Wärme reflektiert.

Gute Isolierung
Hängematten haben in Punkto Isolierung ein spezifisches Problem, für das es aber Abhilfe gibt. Im Englischen wird es "Cold Butt"-Problem, also "Kalter-Hintern-Problem" genannt. Liegt man in der Hängematte, presst man durch sein Eigengewicht die vor dem Hinlegen eventuell vorhandenen wärmeisolierenden Luftschichten in der Kleidung und/oder im Schlafsack zusammen. Mit dem Erfolg, dass es eben keine wärmeisolierenden Luftschichten mehr gibt, auch unter der Hängematte ist nichts (außer der kalte Boden). Die Lösung setzt daher unterhalb und seitlich der Hängematte an und heißt Underquilt. Underquilts werden unter und neben der Liegefläche so befestigt, dass sie hervorragend vor Kälte schützen. In Kombination mit einem Topquilt und/oder einem Schlafsack sowie entsprechender Kleidung steht also einer gemütlichen Nacht im Freien auch im Winter nichts im Wege.

Platz für die Isomatte
Wer in einer Hängematte mit doppelter Liegefläche liegt, kann zwischen die beiden Lagen auch noch eine Isomatte oder ähnliches einschieben.

Kopfpolster nicht vergessen
Ein Kopfpolster hat auch in einer Hängematte seine Berechtigung, bietet er doch zusätzliche Isolierung von unten.
Heißes Wasser gegen kalte Füße
Eine Flasche mit heißem Wasser, die man im Fuß-Bereich deponiert, wirkt wahre Wunder.

Vorsicht, Erfrierungen!
Wenn es draußen richtig kalt ist, sollte man vor dem Schlafen unbedingt dafür Sorge tragen, dass während des Schlafens in der Hängematte wirklich alle Körperteile bedeckt werden und auch bedeckt bleiben. Bis zur Nasenspitze sozusagen. Denn durch Bewegungen während des Schlafens kann Kleidung oder sonstiges wärmendes Material verrutschen, mit unangenehmen Folgen.