Hängematten-Camping: Gut für dich und die Umwelt
Wenn wir unberührte Natur genießen wollen, hinterlassen wir Spuren, die diese Unberührtheit zerstören könnten. Deshalb sollten wir uns bemühen, diese Spuren so gering wie möglich zu halten. Gerade diesbezüglich hat das Campen in einer Hängematte wesentliche Vorteile gegenüber anderen Camping-Philosophien. Camping mit Fahrzeugen erzeugt unweigerlich sichtbare Spuren und damit gravierende Eingriffe in die Natur. Aber sogar das Campen in Zelten geht nicht spurlos an der Umgebung des Lagerplatzes vorüber. Der Boden unter dem Zelt wird verdichtet, die Vegetation unter dem Zeltboden im besten Fall geschädigt, oft auch zerstört.

Hängematten-Camping ermöglicht es, einen Lagerplatz fast spurlos zu hinterlassen. Natürlich gilt es aber auch in diesem Fall, einige Regeln einzuhalten.
Sechs Dinge, auf die du achten solltest.
1. Verwende Baumgurte (Treehuggers), um deine Hängematte an einem Baum zu befestigen.

Zwischen der Rinde und dem Kern eines Baums befindet sich das sogenannte Kambium. Diese Schicht ist essentiell für das Wachstum eines Baums. Verwendest du dünne Seile oder Stricke, um deine Hängematte an einem Baum zu befestigen, wird das Kambium durch den Druck deiner Aufhängung abgeschnürt und in weiterer Folge gestört oder im schlimmsten Fall zerstört. Das lässt sich durch Gurte, sogenannte Tree Huggers, weitgehend vermeiden. Diese Gurte sind so breit, dass sie die Zuglast, die durch deine Hängematte entsteht, über eine größere Fläche auf der Rinde des Baums verteilen, als dies bei einem Seil oder einer Schnur der Fall wäre.
2. Nicht in der Uferzone

Die Uferzone, also der Raum zwischen einem Gewässer und der "normalen" Landschaft, ist ökologisch besonders sensibel. Uferzonen sind aufgrund ihrer Rolle für den Bodenschutz, ihrer Biodiversität und ihres Einflusses auf Fauna und aquatische Ökosysteme, einschließlich Grasland, Wälder, Feuchtgebiete oder sogar nicht-vegetative Gebiete, in der Ökologie, und im Umweltressourcenmanagement von Bedeutung. Um diese Zone zu schützen, solltest du dein Lager zumindest in 60 Meter Entfernung vom Rand eines Gewässers aufschlagen.
3. Achte auf die Vegetation, unter und über deiner Hängematte.

Oft ist es nicht einfach, zwei Bäume zu finden, die sich dafür eignen, eine Hängematte zu befestigen. Doch selbst wenn du diese Bäume gefunden hast, solltest du auf zwei Dinge achten: 1.) Befinden sich auf dem Boden unter der Hängematte junge, sensible oder seltene Pflanzen? Dann wähle einen anderen Ort. Du würdest diese Vegetation zerstören, wenn du dich rund um die Hängematte bewegst.
Und du solltest auch nach oben schauen -> 2.) Befinden sich über der Hängematte alte, morsche Äste, die bei Wind, Regen oder Schneefall abbrechen könnten? Auch in diesem Fall solltest du einen anderen Platz für dein Lager finden.
4. Lagere dort, wo bereits ein Lagerplatz ist

Wenn möglich, schlage dein Lager dort auf, wo bereits andere vor dir gelagert haben. Zum einen gibt es vermutlich gute Gründe, warum andere vor dir diesen Platz gewählt haben. Zum anderen musst du keine unberührten Stellen durch deine Anwesenheit "entweihen".
5. Ist der Baum wirklich perfekt?

Vergewissere dich, dass die Bäume, an denen du deine Hängematte befestigst, leben. Ein toter Baum, der bricht, ist ein Sicherheitsrisiko. Er könnte bei Bruch nicht nur dich, sondern auch andere in deiner Umgebung verletzen. Befestigte die Hängematte möglichst an der dicksten Stelle des Baums. Jedoch nicht höher als 45 Zentimeter über dem Boden. Auch solltest du darauf achten, ob der Boden stark durchnässt ist. In diesem Fall könnten die Wurzeln des Baums nicht stabil im Boden verankert sein, der Baum könnte sich neigen oder kippen.
6. Beseitige deine Spuren

Wenn du deinen Lagerplatz verlässt, vergewissere dich, dass du wirklich nichts zurücklässt, außer deinen Fußabdrücken. Keine Abfälle, keine Essensreste, keine Ausrüstungsgegenstände. Der Ort, den du verlässt, sollte so sein, wie du ihn vorgefunden hast, oder noch besser, wie du ihn gerne vorgefunden hättest. Nimm auch keine Pflanzen oder Tiere mit.