Historische Entwicklung des Biwaks
Der Erfinder des Biwaks

Die historische Entwicklung des Biwaks ist sehr interessant. Als Erfinder des Biwaksacks gilt Mathias Zdarsky der am 25. Februar 1856 in Kozichowitz bei Trebitsch (Tschechische Republik) geboren wurde. Er war als Lehrer, Maler und Bildhauer tätig und einer der ersten Skipioniere. Nach zahlreichen Studienreisen kam Zdarsky nach Lilienfeld in Österreich. Dort entwickelte er 1890 die stark gefederte Lilienfelder Stahlsohlenbindung. Diese seitenstabile Bindung machte den Ski erst lenkbar. Mathias Zdarsky starb am 20. Juni 1940 in St. Pölten und gilt als einer der Begründer der alpinen Skilauftechnik.
Wortherkunft Biwak - Bivouac - Feldlager
Das noch heute gebräuchliche Wort "Biwak "stammt aus dem Französischen "bivouac" und bedeutet so viel wie "Feldlager" oder "Nachtlager". Ein Biwak bezeichnete ein Lager im Freien, aber nicht nur unter freiem Himmel sondern auch in Zelten oder Hütten. Diese Art zu übernachten wurde vor allem von Soldaten und Bergsteigern wahrgenommen.
Biwakieren der Feldwache
Die historische Entwicklung des Biwaks stammt von der sogenannten Beiwache, welche am freien ungeschützten Feld Wache halten mußte. Im Gegensatz dazu gab es die Hauptwache, welche sich innerhalb der befestigten Mauern einer Stadt befand. Die Beiwache hatte die Aufgabe, schon frühzeitig einen nachts anrückenden Feind auszumachen und Alarm zu schlagen. Da es außerhalb der Stadtmauer keine Gebäude gab, musste die Beiwache in Zelten kampieren. Über das Niederländische wurde der Begriff der Beiwache/Biwake in die französische Sprache übernommen und in das gleichbedeutende Wort "Bivoque" oder "Bivouac" umgewandelt. Schon bald wurde jegliche Art des Campierens von Soldaten im freien Feld als "Biwak" bezeichnet.
In Frankreich wurden die Befestigungen der innerfranzösischen Städte schon realtiv früh aufgegeben. Ohne regulären Festungsbetrieb im französischen Innenland wurde das Biwakieren immer verbreiteter. Zur Biwakausrüstung gehörten schon im Ersten Weltkrieg die Zeltbahn, eine Wolldecke und später der Schlafsack. Ab den 1940er Jahren kamen ein Biwaksack sowie Ess- und Kochgeschirr mit Esbit-Kocher zur Ausrüstung hinzu.
Der Biwak im Alpinismus
Die historische Entwicklung des Biwaks verlief parallel auch im Alpinismus. Im alpinistischen Sinne steht der Begriff des Biwaks entweder für eine behelfsmäßige oder spartanisch ausgestattete Unterkunft. Diese konnte durchaus auch überdacht sein. Ein derartiges Biwak war zum Übernachten im Hochgebirge oder unter freiem Himmel gedacht.
Früher war ein Biwak also eine Art Notunterkunft in Ermangelung einer festen Schlafstätte. Heute biwakieren Naturliebhaber auch freiwillig aufgrund des besonders intensiven Naturerlebnisses. Zu einer unfreiwilligen Übernachtung im Freien ist man zum Beispiel aufgrund eines alpinistischen Notfalls gezwungen. Kann sein, dass man vom Einbruch der Nacht oder einem Wetterumschwung überrascht wird. Auch Erschöpfung oder ein Unfall können den Bergwanderer zwingen, unter freiem Himmel zu übernachten. Für ungeplante Notbiwaks führt man meist nur einen wind- und wasserdichten Biwaksack mit sich. Bei geplanten Biwaks haben die Bergsteiger noch einige andere Ausrüstungsgegenstände mit. Isomatte, Schlafsack und Campingkocher gestalten die Nacht im Freien komfortabler.
Ein Sonderfall der geplanten Biwaks ist das Gipfelbiwak. Dieses Schlaflager wird auf oder knapp unterhalb des Berggipfels aufgebaut.
Die Intensität mit der man die Natur hier erlebt ist bei dieser Form des Biwakierens besonders hoch. Die Sonne und den Mond auf und untergehen zu sehen, der Sternenhimmel und die Lichter unten im Tal sind ein besonderes Erlebnis. Das entschädigt den Bergwanderer für viele Unannahemlichkeiten.









