Moskito beim Stechen | (Pixabay/FotoshopTofs)

Wir "verdanken" ihnen Dengue-Fieber, Zika-Fieber, West-Nil-Fieber, Japanische Enzephalitis oder Malaria. Insgesamt übertragen Stechmücken bis zu 100 bekannte Virentypen auf Menschen. Dann wären da auch noch Fadenwürmer, die durch Kriebelmücken-Arten übertragen werden. Neben den juckenden und manchmal auch eiternden Einstichen und dem nervtötenden Summen können stechende Insekten also richtig gefährlich werden. Und wegen der Erderwärmung rücken einige gefährliche Vertreter der blutsaugenden Spezies immer weiter gegen Norden. Also zum Beispiel nach Mitteleuropa.

Insektenschutz ist also definitiv kein Luxus, sondern ein wichtiger Aspekt im Zusammenhang mit (Hängematten-) Camping. Eine recht einfache und kostengünstige Maßnahme gegen die Plagegeister ist das Insektennetz, das uns beim Schlafen schützen kann. Doch welches ist das richtige Netz?

Das Material

So gerne wir uns mit Naturfasern umgeben, im Falle des Insektennetzes empfiehlt es sich, zu synthetischen Materialien zu greifen. Diese vertragen Feuchtigkeit besser und trocknen sehr schnell. Was Schimmel und Fäulnis vorbeugt. Noch dazu sind sie leicht und relativ kostengünstig. Und sie lassen sich recht einfach mit Insektenschutz-Mitteln imprägnieren.

Bett mit Insektennetz | (by CHUTTERSNAP)

Die Konstruktion

Wir kennen das Bild aus Hollywood-Filmen: Insektennetze werden an einem zentralen Punkt über dem Bett befestigt und dann um das Schlafmöbel drapiert. Das funktioniert in Wohnräumen sehr gut. Ein Insektennetz für Ihr Doppelbett finden Sie im Shop. Was das Campen anbelangt, ist bei der Aufhängung Flexibilität gefragt. Also die Möglichkeit, das Netz an mehreren Punkten zu befestigen. Ein wichtiges Kriterium ist nämlich, dass das Netz die Haut nicht berühren darf. Denn an der Kontaktstelle kann der Blutsauger problemlos durch das Netz stechen.

Apropos Kontaktstelle: die Unterseite einer Hängematte reicht als Schutz vor Insektenstichen oft nicht aus. Da, wo der Körper bzw. dessen Kehrseite am Stoff der Hängematte aufliegt, können manche Moskitos in einem gezielten Angriff den Stoff durchstechen.

Die Moskito Traveller Thermo XXL

Die Imprägnierung

Eine mögliche Lösung: Mit Insektenschutzmitteln imprägnierte Hängematten, die den Angreifern den Appetit verderben. Ein  Beispiel dafür ist die Moskito Traveller-Serie des Herstellers Amazonas. Deren Imprägnierung mit dem Wirkstoff Permethrin von Tanatex Chemicals bleibt auch nach 50-maligem Waschen der Hängematte wirksam. Die Hängematten sind zusätzlich mit einem integrierten Insektennetz ausgestattet, das gegen Angriffe von oben schützt.

Ebenso bietet der US-Premium-Hersteller eno (Eagles Nest Outfitters) Hängematten mit Insektenschutz-Imprägnierung an.

ENO Bugnet

360-Grad-Netze

Eine andere Lösung sind Insektennetze, die die Hängematte gleich einem Kokon umspannen, sogenannte 360-Grad-Netze. Sie schützen auch die Unterseite der Hängematte. So hält man Ungeziefer effizient fern! Hier bieten sich folgende Produkte an:

Die Alternativen

Neben der Imprägnierung und den (360-Grad) Insektennetzen gibt es weitere Möglichkeiten, sich vor Stichen und Bissen zu schützen. So kann zum Beispiel die Kombination aus einem oben hängenden Netz mit einer Thermomatte oder einer Isomatte, die in ein dafür vorgesehenes Fach in der Liegefläche der Hängematte geschoben wird, helfen. Oben schützt das Netz, unten die Matte. Da kommt auch die stärkste Stechmücke nicht durch.

Generell bieten Hängematten mit einer zweilagigen Liegefläche guten Schutz. Die zwei Schichten dienen, wie gesagt, eigentlich dazu, Iso- oder Thermomatten als Kälteschutz einzuschieben. Aber auch für stechende Insekten bietet die zweite Stofflage ein zusätzliches Hindernis.

Klassiker: Die Spirale

Auch ein Schlafsack ist in der Regel dick genug, um Insektenstiche abzuwehren. Hier muss man sich allerdings entscheiden, ob man gut Luft bekommen will und den Kopf im Freien belässt oder sich lieber zur Gänze im schützenden Schlafsack verkriecht.

Ein Klassiker ist die Moskitospirale, die man unter der Hängematte platzieren kann. Hier im Shop erhältlich.

Gut zu wissen

Abgesehen vom Equipment sollte man auch folgende Grundregeln beachten:

  • Fliegende Quälgeister lieben windstille Umgebung
  • Man sollte sich also von Gebüschen fernhalten und die Hängematte an einen zugigen Ort hängen
  • Auch das Tarp sollte so gespannt sein, das guter Durchzug gewährleistet ist
  • Viele Insekten lieben die Farben Gelb oder Orange. Hier empfiehlt es sich, die Ausrüstung in eher gedeckten Farben auszuwählen