Schutz vor Regen
Hier ist wasserdichte Kleidung ein Vorteil (Foto: Matt & Chris Pua)

Wenn man Feuchtigkeit von außen abhalten will, wird generell zwischen den Begriffen "Wasserfest", "Wasserabweisend" und "Wasserdicht" unterschieden.

Als "wasserfest" werden Materialien bezeichnet, die sehr dicht gewebt sind. Durch diese Dichte können sie z.B. Nässe für einen gewissen, eher kurzen Zeitraum vom Träger wasserfester Kleidung fernhalten. Wasserfeste Stoffe verfügen aber über keine Beschichtung oder sonstige technische Beschaffenheit, die das Wasser bzw. die Nässe fernhält.

Stoffe, die "wasserabweisend" sind, bestehen meist an der Außenseite aus einem hydrophoben, also wasserabweisenden Material. Das kann zum Beispiel eine chemische oder thermische Imprägnierung sein. Wer wasserabweisende Kleidung trägt, bleibt länger trocken, als jemand, der nur wasserfeste Bekleidung trägt. Doch wirklich wasserdicht ist wasserabweisende Kleidung nicht, mit der Zeit dringt auch hier Feuchtigkeit durch.

Starkregen
Regen ist mit der richtigen Kleidung kein Problem (Foto: Inge Maria)

Um die wasserabweisende bzw. wasserdichte Eigenschaft eines Materials messen zu können, gibt es einen internationalen Standard. Und zwar die hydrostatische Wassersäule. In der EU wird das Thema der Wasserdichtigkeit von Kleidung durch die Norm EN 343 behandelt. Sie legt "die Anforderungen und Prüfverfahren für Materialien und Nähte von Schutzkleidung gegen den Einfluss von Niederschlag (z. B. Regen, Schneeflocken), Nebel und Bodenfeuchtigkeit fest".

Beim Messen der hydrostatischen Wassersäule wird die Höhe einer theoretischen Wassersäule, die auf die Oberfläche eines Materials drückt, ermittelt, ab der das Gewebe Wasser (genauer drei Tropfen Wasser) durchlässt. Es wird also der Wasserdruck auf das Gewebe gemessen. Die Höhe von 10.000 Millimeter (10 Meter) entspricht dabei einem Druck von einem Bar. Je höher die Wassersäule ist, der widerstanden wird, desto wasserdichter ist ein Material.

Laut EU besteht eine Wasserdichtigkeit der Klasse 2, wenn das Gewebe bis zu einer Wassersäule von 800 Millimeter kein Wasser durchlässt. Die beste Klasse, die Klasse 3 wird erreicht, wenn das Material bis zu einer Säule von 1300 Millimeter dicht bleibt. Dennoch widersteht Outdoor-Bekleidung wie z.B. eine gute Regenjacke einer Wassersäule von 10.000 Millimeter. Doch warum benötigt man Stoffe, die eine so hohe Wassersäule abhalten können?

Wasserdichte Kleidung im Winter
Rucksackträger könnten Nässe in die Jacke drücken

Würde der Regen nur so auf die Kleidung tropfen, wäre dabei kaum Druck im Spiel, die Feuchtigkeit würde nicht auf den Stoff gedrückt werden. Doch in manchen Situationen wird die Feuchtigkeit regelrecht auf den Stoff, der isolieren soll, gepresst. Ein gutes Beispiel ist ein Zeltboden oder eine Bodenplane, die auf nassem Boden liegt. Sobald man auf den Zeltboden oder die Plane tritt, erzeugt man Druck, nun wirkt die Nässe also mit Druck auf den Stoff. Ein anderes Beispiel: Man trägt eine nasse Regenjacke und schultert einen Rucksack. Die Träger des Rucksacks drücken auf das Wasser, das sich auf der nassen Jacke befindet. Daher muss der Stoff sinngemäß einer "Wassersäule" widerstehen.

Thermo Tarp 3x3 von Bushmen, wasserdicht bis 3500 Millimeter Wassersäule
Thermo-Tarp von Bushmen, widersteht 3500 mm Wassersäule

Neben der Wassersäule, die der Stoff z.B. einer Regenjacke aushält, spielen auch andere Faktoren eine Rolle dahingehend, ob ein Kleidungsstück oder z. B. ein Tarp wasserdicht ist. So müssen auch die Nähte der Jacke oder des Tarps abgedichtet werden. Und der Reißverschluss einer Jacke muss so beschaffen sein, dass durch ihn ebenfalls kein Wasser eindringt. Für ein Tarp oder ein Außenzelt, auf das kaum Druck ausgeübt wird, benötigt man weniger Dichtigkeit als für die Bodenplane des Zelts, auf der man steht oder liegt.

Ein weiteres wichtiges Kriterium in Bezug auf Feuchtigkeit bei Outdoorprodukten ist auch die "Atmungsaktivität". Denn, so erfreulich es auch ist, wenn man durch Nässe von oben oder unten geschützt ist, so unangenehm ist es, wenn die vom Körper erzeugte Feuchtigkeit nicht durch den wasserdichten Stoff abgeführt werden kann.

Hier ist der Umstand von Vorteil, dass die Feuchtigkeit vom Körper in Form von Wasserdampf abgegeben wird. Membranen ermöglichen, dass der Wasserdampf vom Körper weg entweichen kann, während Wasser von außen in seiner flüssigen Form vollständig abgehalten wird.

Bei den Zelten von DD Hammocks sorgen Luftschlitze dafür, dass die Luft im Zeltinneren ventilieren kann. So wird die Bildung von Kondenswasser weitgehend vermieden.