Zertifiziertes Holz gibt Orientierung
Gütesiegel - Holzkauf mit gutem Gewissen
Die Rohstoffe unserer Erde sind endlich, daher sollten wir sparsam mit ihnen umgehen. Wir sollten bewußt konsumieren und die Herkunft der Güter, die wir kaufen, hinterfragen. Wir sitzen am Hebel, die Zukunft der Erde in die richtige Richtung zu lenken. Holz ist ein erneuerbarer Rohstoff. Er ist umweltfreundlich und ökologisch abbaubar. Wir können aufforsten, Bäume pflanzen. Würden wir weltweit Holzwirtschaft intelligent, mit Maß und Ziel betreiben, wäre es ein Kreislauf, der dauerhaft funktioniert. Zertifiziertes Holz gibt Orientierung.

Welches Holz soll man kaufen?
Holz kann, im Gegensatz zu Erdöl oder anderen fossilen Brennstoffen, nachwachsen. Aber dafür braucht es eine gewisse Zeit und gesunde Böden. Auch ohne schlechtem Gewissen kann man Waren aus Holz kaufen. Allerdings kann man als aufmerksamer, kritischer Konsument unterscheiden und entscheiden. Natürlich sieht man es einem Möbelstück oder Parkettboden nicht an, ob das Holz auf legalem Wege zu uns gekommen ist oder illegal geschlägert wurde. Aber man kann zwischen heimischen Holzarten und exotischen Hölzern unterscheiden. Und es gibt Gütesiegel, die einem den Weg weisen. Welche Baumart darf zu welchem Zweck geschlägert werden? Wo, wie und in welchen Mengen? Es gibt Vorgaben und Richtlinien. Zertifiziertes Holz gibt Orientierung. Leider halten sich nicht alle daran. Kontrollen und die Exekution von Strafen sind sehr schwierig.
Holzarten
Europäische Holzarten
Nachdem nicht nur die Vorteile, sondern auch die vielen Nachteile der Globalisierung bekannt sind, findet eine Trendwende statt. Zurück zu heimischen Produkten, am besten regional. Die Güter, die wir kaufen, sollten wenigstens aus Europa stammen. Die heimischen Holzarten sind den meisten bekannt: Das edle Eichenholz ist besonders hart und wird gerne zu Parkettböden verarbeitet. Rotbuche ist der in Europa meist verbreitete Laubbaum. Auch Esche und Ahorn sind Nutzhölzer und werden für die Herstellung von Möbeln und Parkettböden verarbeitet. Das helle, weiche Fichtenholz eignet sich sehr gut als Konstruktionsholz. Es wird hauptsächlich für den Hausbau, Dachstühle und die Papierverarbeitung verwendet.

versus Tropenhölzer
Unter den Tropenhölzern sind Namen wie Teakholz, Bangkirai, Bagassa, Mahagoni, Palisander und Akazie bekannt. Malaysien, Papua-Neuguinea, Indonesien, Myanmar, Thailand und Brasilien sind die Hauptexporteure. Zirka die Hälfte des Tropenholzes wird illegal abgeholzt. Ebenfalls etwa 50% der gefällten Regenwaldbäume werden zu Holzkohle und Papier verarbeitet. Ist es nicht absurd, dass die Menschheit ihre sogenannte "grüne Lunge" einfach verheizt? Traurig, dass wir es immer noch nicht global handeln? Wie kann es sein, dass die Regierung eines Landes sich über internationale Apelle hinwegsetzt und einfach weiter den Regenwald rodet? Das ist kein nationales Belangen, hier geht es um die Zukunft der gesamten Menschheit.
Holz als nachwachsender Rohstoff
Ja, Holz ist ein nachwachsender Rohstoff. Aber wenn die Böden durch Pestizide und Düngemittel verseucht sind, sind sie über Jahrzehnte nicht mehr zu gebrauchen. Davon abgesehen, brauchen die Urwaldriesen ihre Zeit zum Wachsen. Die größten Bäume, die das Kronendach überragen, werden 70 Meter hoch. Sogenannte Flügelfruchtbäume können sogar noch höher wachsen. Bei guten Bedingungen, also gesunder Boden, ausreichend Licht, wachsen Tropenbäume sehr schnell. Dennoch, auch bei ein bis zwei Metern Wachstum im Jahr braucht ein Baum etwa 46 Jahre, um seine maximale Höhe zu erreichen. Europäische Bäume wachsen im Vergleich dazu zwischen 20 und 50 cm pro Jahr, werden aber bei weitem nicht so hoch.
Lärchenholz als Alternative
Die Witterungsbeständigkeit ist bei Gartenmöbeln das Hauptkriterium bei der Auswahl des Holzes. So wurde bei uns das Teakholz bekannt und beliebt. Eine Holzart mit ähnlichen Eigenschaften ist Lärche. Dieser Nadelbaum wächst auch in Europa. So wird er gerne als europäisches Teakholz bezeichnet. Lärche ist es sehr festes, schweres Holz mit hohem Harzgehalt. Im Vergleich zu anderen heimischen Holzarten ist Lärchenholz resistent gegen Pilzbefall und Insekten. Andere Hölzer muss man regelmäßig streichen, um sie wetterfest zu machen. Lärchenholz bleibt auch ohne Holzschutz stabil. Fäulnis durch Nässe ist kein Problem. Deshalb wird diese Holzart auch gerne für den Boots- und Brückenbau verwendet und ist bestens für den Aussenbereich geeignet. Im Falle von Gartenmöbeln oder Hängemattengestellen ist auch die Optik ein Thema.
Aufgrund der Beschaffenheit des Holzes kann Lärche nicht imprägniert werden. Das Holz wird also mit einem speziellen Öl behandelt. Dadurch erhält es sein schöne Farbe. Diese geht mit der Zeit durch die Witterung verloren. Lärchenholz wird silbergrau, sogar Risse können entstehen. Viele Konsumenten sind dadurch verunsichert. Aber trotz dieser oberflächlichen Veränderung behält das Holz seine Stabilität im Freien.
Welche Gütesiegel gibt es?
Nationale Holz-Gütesiegel Deutschland

Es gibt wenige nationale und nur ein internationales Gütesiegel für Holz. In Deutschland zählt das "Naturland Ökosiegel" zu den strengsten. Wer sein Holz mit diesem Gütesiegel zertifizieren möchte, muss auf Kahlschläge und den Einsatz von Pestiziden und Düngemitteln verzichten. Weiters verpfilchten sich die Forstbetriebe, den Boden nicht zu bearbeiten oder zu entwässern.

Zwei Drittel der Wälder in Deutschland sind PEFC-zertifiziert. Dieses Siegel garantiert, dass das Holz hauptsächlich aus nachwachsenden Wäldern stammt. Allerdings werden die Waldbauern hier kaum kontrolliert. Mangelnde Kontrolle und Sanktionen sind häufig ein Kritikpunkt bei diversen Gütesiegeln. Dennoch, zertifiziertes Holz gibt Orientierung.
FSC-Internationales Gütesiegel für Holzwirtschaft

Das FSC-Siegel ist das bekannteste internationale Holz-Gütesiegel. Es wird von der Organisation Forest Stewardship Council mit Sitz in Bonn vergeben. Alle Bereiche von der Pfanzung der Bäume, über die gesamte Produktionskette werden überprüft. Für eine FSC-Zertifizierung müssen nationale Gesetze befolgt und auch arbeitsrechtliche Aspekte eingehalten werden. Die indigene Bevölkerung vor Ort soll ebenso geschützt werden wie die Natur. Das Holz auf Plantagen muss nachhaltig angepflanzt werden und es darf kein Regenwald für die Gewinnung von Landfläche gerodet werden. Jedenfalls jährlich findet ein sogenanntes Audit statt. Der Betrieb, der FSC-zertifizierte Produkte verkauft, muss jedes Jahr nachweisen, dass alle Kriterien erfüllt wurden. Nur dann darf das Holz das FSC-Gütesiegel tragen.